Mittwoch, 19. Dezember 2007

Osterinsel

So, nun will ich euch auch eine Fotos von meiner Osterinselreise natürlich nicht vorenthalten. Nach einem gut 5-stündigen Flug von Santiago in einem supermodernen Flugzeug (individuelle Fernseher, Auswahl aus 30 Filmen, Spielen etc.) kam ich mittags auf dem internationalen Flughafen Mataveri an - eine Start- und Landebahn, ein Empfangsgebäude und Flügen nach Santiago und Tahiti...
Im Terminal standen dann zahlreiche Vermieter um lautstark ihre Angebote zu präsentieren, ich hatte ein Zimmer in einem Dorm reserviert und wurde aufgrund dessen direkt mit Namensschild und Blumenkette begrüßt, dass musste natürlich bei starkem Wind auf dem Flughafenparkplatz erstmal festgehalten werden.

Am 1. Tag haben Janine (mit der ich bereits in Puerto Montt war) und ich einen Roller gemietet, um die ganze Insel zu erfahren. Leider hatte der erste Roller nach 30 Minuten einen Platten, so dass wir zurück ins Dorf mussten und mit einer Stunde Verspätung gestartet sind, aber es bliebt noch genügend Zeit sämtliche Ahus und Moais zu besichtigen.
Die ersten liegenden Moais.. Zur wissenschaftlichen Erklärung: Ahus sind die Altare, auf denen die Moais stehen. Jedes Dorf hatte seinen eigenen Ahu, aus diesem Grund befinden sich sämtliche Ahus abgesehen von einem auch an der Küste, weil dort eine Besiedlung aufgrund von vorhandenen Trinkwasser einfacher gewesen ist.

Das Tier, was es am häufigsten zu sehen gibt, sind wildlebende Pferde, die das Auto- und Rollerfahren zu einem ganz besonderen Erlebnis machen können.
Die erste große Attraktion auf unserer Inselrundfahrt war der Kraterrand des Vulkans Rano Raraku, wo die Moais aus dem Stein gehauen wurden, anschließend aufgerichtet und den Berg runtergerollt wurden um dann letztendlich an ihre Bestimmungsorte gezogen zu werden - Wissenschaftler vermuten, dass die Moais auf Balken gekippt und dann wie auf einem Schlitten gezogen wurden, 90 Mann hätten so einen großen Moai pro Tag 100 Meter ziehen können - also ein reicht langwieriges Unterfangen bei 25 km langen Entfernungen und rund 1000 Moais auf der Insel
halb fertiger Moai
Blick auf den Vulkan Rano Raraku, man findet an seinem Hang fast 400 Moais, einige noch halb fertig, viele nur den Berg runtergerollt - es belegt, dass die Kultur die Osterinselbewohner sehr abrupt beendet wurde

Der besterhaltenste und schönste Ahu ist der bei Tongariki (allerdings wurden die umgefallenen Moais erst 1992 von japanischen Wissenschaftler restauriert und wieder aufgerichtet , nachdem sie bei einemn Seebeben 1960 schwer zerstört wurden - also nicht ganz authentisch), insgesamt findet man 15 Moais und um Hintergrund das Meer und die Steilküste der Insel.
Ein "perfekter" Moai, markante Gesichtzüge und zusätzlich hat dieser Moai auch einen Pukao (einen Hut), die in einem anderen Steinbruch auf der Insel hergestellt wurden
Weiter ging die Fahrt zum einzigen Badestrand der Insel - nach Anakena Playa, hohe Wellen, weißer Strand, wenige Leute, warmes kristallklares Wasser und im Hintergrund ein Ahu mit 5 Moais - was will man mehr?
zum Abschluss haben wir noch im Inselinneren eine Fotosession mit unserem Roller gemacht, dafür dass ich zum ersten Mal Roller gefahren bin, hat es eigentlich ganz gut geklappt...
Am nächsten Tag bin ich dann zum Kraterrand des Rano Kau gewandert, einem der drei Vulkane auf der Insel die gleichzeitig für die Entstehung der Insel verantwortlich waren. Nach 1,5 Stunden Aufstieg bietet sich einem ein schöner Blick in den 200 Mieter tiefen Kratersee.
und rechts auf dem Felsvorsprung kann man dann das Zeremoniendorf Orongo besichtigen, einem Ort mit rund 50 rekonstruierten Steinhäusern, wo früher der Vogelmann-Kult betrieben wurde. Kurz gesagt ging es darum, dass einige Auserwählte die senkrechte Felswann runter ins Meer klettern mussten, dann auf zwei vorgelagerten Inseln schwimmen mussten. Dort angekommen mussten sie ein Ei der Schwarzen Seeschwalbe finden und derjenige, der als erster erfolgreich ins Dorf zurückkehrte, war dann für ein Jahr Vogelmann - naja, ist kurz erklärt.

Eine weitere Wanderung führte mich zum Ahu Akivi, dem einzigen Ahu im Landesinneren mit den einzigen Moais, die in Richtung Meer schauen (ist ja auch klar -schließlich stehen sie ja nicht am Meer) - Wissenschaftler vermuten aber, dass auch hier wei bei allen Ahu die Moais mit dem Rücken zur Süßwasserstelle stehen..
typische Inselvegetation - wenige Bäume, dafür viel Gras.

Nun einige Bilder von Hanga Roa, mit seinen knapp 4000 einheimischen Einwohnern einziger und damit logischerweise auch größter Ort auf der Insel.
Mein Hostel, gemütliche gelbe Hüttchen in einem Garten mit Papaya- und Bananenbäumen.
oben das Krankenhaus des Ortes, für schwierige Operationen werden die Patienten aber nach Santiago ausgeflogen, unten die Hauptstraße, wo sich ein Souvenirladen, ein Restaurant sowie zahlreiche Auto- und Motorrollerverleihe an den anderen reihen
Ausflug mit dem Fahrrad noch einmal nach Anakena (Fotos oben) und zum Puna-Pau-Krater, dem Herstellungsort der Pukao, der Hüte der Moais. Man findet in dem Krater noch rund ein Dutzend der roten Hüte, die nicht mehr verwendet wurden.
und zum Abschluss noch einige Abendimpressionen. Sonntag ging es dann doch zurück nach Santiago, nachdem wir erst fast den Flieger verpasst hatten, weil bis vor 50 Minuten vor Abflug kein Taxi gekommen ist und wir uns erst dann entschlossen hatten, zu laufen. Hat dann aber alles geklappt und ich muss sagen, es war eine spannende, erholsame und tolle Woche auf der Isla de Pascua oder auf Rapa Nui, wie die Einheimischen sagen..
das wars..............

Dienstag, 18. Dezember 2007

Neuquen + Mendoza

Zu Beginn meiner zweiwöchigen Dezemberreise hat es mich zwecks einer notwendigen Ausreise wieder mal nach Argentinien verschlagen, genauer gesagt nach Neuquen und Mendoza - wobei mir Mendoza wesentlich besser gefallen hat was das Ambiente und den Flair der Stadt angeht.
Ankunft nach langer Busfahrt am Busterminal von Neuquen - gerade neu gebaut und damit eines der modernsten, welches ich jemals in einer südamerikanischen Stadt gesehen habe.
Der erste Eindruck von Neuquen: Heiß, stickig und vor allem staubig - bedingt durch die Wüstenlage und den starken Wind hatte man ständig das Gefühl, Sand im Mund zu haben, das war eher unagenehm - auf diesem Bild ist die wichtigste Straße mit einigen Hochhäusern zu sehen.
Entlang der ehemaligen Bahngleise befindet sich der Park Central, der die Innenstadt in zwei Teile trennt - auch wenn es recht erholsam ist, sich eine Zeitlang unter den Bäumen im Schatten auszuruhen, macht einen das allgegenwärtige Rauschen der Rasensprenger darauf aufmerksam, dass diese grüne Idylle doch sehr künstlich geschaffen ist..
Für Raumplaner interessant - an dieser Stelle direkt in der Stadtmitte befand sich bis vor kurzem das Busterminal (leider war mein Reiseführer nicht auf dem neuesten Stand), nun wird die gewonnnene Freifläche dazu genutzt, ein riesiges Shoppingcenter zu bauen mit dem besonderen Clou, einen großen künstlichen See anzulegen....
Hauptstraße in Neuquen mit vielen Werbeschildern.
Und nun aber schnell weiter nach MENDOZA...
Diese Stadt hat mir nämlich wesentlich besser gefallen.
Sämtliche Straßen in der Innenstadt - wie auch die Hauptstraße San Martin - werden von Bäumen umrahmt, so dass es trotz der brütenden Hitze einigermaßen angenehm bleibt. Außerdem...
gibt es unzählige Straßencafes, fliegende Händler und weitere Verkäufer, die die Stadt sehr lebendig und spannend erscheinen lassen..
Weitere Attraktion: Die Oberleitungsbusse - wobei diese bei 1 Million Einwohnern nur einen Bruchteil des ÖPNV bewältigen können und man sich vorstellen kann, wie viele Busse aus diesem Grund im Stadtzentrum unterwegs sind
neben der zentralen Plaza de la Independencia gruppieren sich vier weiter Plätze um die Hauptplaza - hier zum Beispiel die Plaza Espana
Vom Gebäude der Stadtverwaltung aus hat man einen interessanten Blick auf das Blätterdach der Innenstadt, zum einen faszinierend ist die direkte Nähe zu den Anden, zum anderen wird gerade von oben deutlich, wie grün die Stadt wirklich ist.
Typischer Straßenabschnitt - alte Autos, Kopfsteinpflaster, Bäche am Straßenrand, Bäume.
Eine der Hauptattraktionen ist aber der Parque "San Martin", der unzähliger Freizeitmöglichkeiten bietet - ich habe mich zweimal länger dort aufgehalten aber eigentlich nur, um mein spanischen Wälzer in Ruhe weiterlesen zu können.
Eingangsportal
und zum Abschluss noch ein besonders weihnachtlicher Leckerbissen - meint ihr das dieser Weihnachtsbaum (der steht direkt neben der Katredrale in Santiago) schöner, höher und besser ist als der in Dortmund????