Freitag, 14. März 2008

New York

Um meinen Süd(amerika)-Blog nun zu vervollständigen, möchte ich abschließend auch nur unseren 4 – tägigen Aufenthalt in New York wort – und bildreich komentieren. Mittlerweile sind wir seid fast einer Woche wieder in Deutschland, die über 1000 Fotos werden gerade von uns sortiert und wir gewöhnen uns bereits wieder an den Winter.

Unsere Zeit in New York war dadurch geprägt, dass wir sämtliche der vier vollen Tage, die uns zur Verfügung standen, von morgens bis abends durch verschiedene Viertel Manhattans gelaufen und abends zumeist gegen 22 Uhr todmüde ins Bett gefallen sind.

Den ersten Tag sind wir zunächst mit der Staten Island Ferry gefahren um vom Wasser aus einen Blick auf die Statue of Liberty und die Skyline von Manhattan zu erhalten. Anschließend haben wir den Financial District erlaufen (Wall Street, Ground Zero und World Financial Center). Man bekommt schon einen steifen Nacken, weil man die ganze Zeit staunend an den Wolkenkratzern entlang in den Himmel schaut.

Abends haben wir dann noch einen Abstecher zur 42nd Street gemacht, uns den Times Square bei Nacht angesehen und sind durch das Theaterviertel spaziert, wo ein Musical neben dem anderen gezeigt wird, wir für unseren Teil haben uns für Mary Poppins entschieden (hauptsächlich um Annes Kindheitserrinnerungen gerecht zu werden).




Times Square - oben und unten

Tag 2 hat uns dann als erstes in den Central Park geführt. Ich persönlich war von dem Park nicht so begeistert, ich hatte mir das ganze Ambiente etwas natürlicher vorgestellt und vor allem nicht mit den zahlreichen Autostraßen gerechnet, die mitten durch den Park führen. Trotz allem bietet der Park aber die Möglichkeit, im immer lebhaften New York ein bisschen zu verschnaufen. Anschließend sind wir weiter zur 5th Avenue, um uns an den Schaufenstern der Nobelboutiquen zu erfreuen. Ganz in der Nähe waren wir dann natürlich auch am Madison Square Garden, am Rockefeller Center und in der St. Patricks Cathedral, ehemals das höchste Gebäude der Stadt. Nachmittags, bei beginnenden Regen, sind wir dann in das Gebäude der Vereinten Nationen geflüchtet, wo wir nach verschiedenen Sicherheitskontrollen an einer mehr oder wenigen interessanten Führung teilgenommen haben. Vermutlich alles recht interessant aber man hatte leider das Gefühl, dass man so schnell wie möglich durch die verschiedenen Räumlichkeiten durchgeschleust werden sollte – so dass wenig Zeit zum nachfragen und selber entdecken blieb. Abgeschlossen haben wir den Tag dann mit einem Spaziergang in der Dämmerung über die Brookly Bridge, aufgrund des schlechten Wetters ist uns ein freier Blick auf die Skyline aber beinahe vollständig verwehrt geblieben.


Das Denkmal "Imagine" gedenkt der Ermordung John Lennons
Die Eisbahn vor dem Rockefeller Center - die ehemals größte Kirche New Yorks verschwindet zwischen den zahlreichen Wolkenkratzern

Blick in den Sitzungssaal der Vereinten Nationen - unten ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge, leider bei ziemlich bescheidenen Sichtverhältnissen

Der Mittwoch stand dann ganz im Zeichen der New Yorker Viertel. Wir sind bis nachmittags durch Little Italy, China Town, Greenwich und East Village geschlendert und waren begeistert von dem Ambiente und dem Flair in den Straßen und Gässchen. Zumindest war es für uns schön zu sehen, dass man auch als Normalsterblicher ein nettes Leben auf Manhattan haben kann, abseits von Glamour und Wolkenkratzern. Damit wir dann abends auch auf jeden Fall fit für die große Musicalaufführung sein würden, haben wir die Sightseeing-Tour dann früher beendet und uns einige Stunden der Ruhe gegönnt – selbst wir in unserem Alter brauchen so was manchmal.

Am letzten Tag war dann endlich das möglich was ich als interessierter Raumplaner schon die ganze Zeit machen wollte, aber aufgrund des meist bewölkten Himmels noch nicht in Perfektion möglich gewesen war – die Fahrt auf das Empire State Buildung. Wiederum nach endlosen Sicherheitskontrollen haben wir dann schließlich die 86. Etage erreicht und wir hatten einen ziemlich perfekten Blick auf New York. Mir hat die Höhe ganz schön zu schaffen gemacht, Anne meinte dazu dann nur, dass es ja eigentlich gar nicht so hoch wäre, weil ja die umliegenden Häuser auch ziemlich hoch seien. Mir hat es definitiv gereicht und ich war froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Unseren letzen Urlaubstag haben wir dann mit einem Spaziergang durch Harlem und einen Cafe bzw. Tee in Greenwich abgeschlossen.

Es folgen einige Luftbildimpressionen aus dem 86. Stockwerk des Empire State Building


Mr. Peuanut grüßt von einer der unzähligen Leuchtreklamen am Times Square

Freitag stand dann der Rückflug an, alles etwas chaotisch und stürmisch im wahrsten Worte. Zunächst haben wir mit dem Shuttle-Service eine Stunde länger als geplant zum Flughafen gebraucht (Rush-Hour sei Dank), dann mussten wir aufgrund des Übergewichtes meines Koffers noch mal alles Umpacken und dann ist auch noch ein Unwetter über New York gezogen. Das hatte dann zur Folge, dass nur noch eine Startbahn zur Verfügung stand, sich ein Stau von ca. 50 Flugzeugen bildete, wir geschlagene Stunden im Flugzeug auf den Abflug warten mussten und dann endlich mit einem mehr als ruppigen Start belohnt wurden, so schlimme Turbulenzen und Wackler hatte ich für meinen Teil noch auf keinem meiner bisherigen Flüge. Nichtsdestotrotz sind wir heile wieder in Frankfurt gelandet, freudig begrüßt worden und irgendwann wird man sich dann wohl irgendwo wieder begegnen – also, in diesem Sinne – hasta luego… Vielleicht kommt die nächste lohnende und berichtenswerte Reise ja schon wieder im Sommer. Wir werden sehen!!!!!!

Samstag, 1. März 2008

Chiles Norden

Nun noch einmal letzte südamerikanische Grüße aus Santiago, wo wir nach unserer Nordschleife gestern abend wieder eingetroffen sind. Die Koffer sind gepackt und in 4 Stunden startet der Flieger gen USA.

Insgesamt haben wir uns noch 3 Tage in Valdivia aufgehalten, haben uns noch mit einigen Leuten getroffen und haben mit einem Studienfreund eine Raftingtour unternommen. Am Sonntag Vormittag sollte es dann eigentlich weiter nach Pucon gehen, nachdem uns Pamela, unsere Vermieterin netterweise zum Busterminal gebracht hatte mussten wir aber leider feststellen, dass unsere Tickets für einen falschen Bus ausgestellt worden sind so dass wir dann wohl oder übel 3 Stunden auf den nächsten Bus warten mussten. In Pucon wurden wir dann aber schon von Franz Schulte, meinem betreuenden Professor, abgeholt. Er hat in der Nähe von Pucon ein Häuschen und Anne und ich durften dort netterweise 2 Nächte zelten. Da zur gleichen Zeit auch noch ein weitere Dortmund Student dort war, waren wir eine nette Truppe. Das tollste war aber, dass uns Franz Frau einfach phänomenal bekocht hat und auch immer genügend Wein und Bier zur Verfügung stand – insgesamt waren es drei Tage in der Natur, in denen wir uns wirklich nicht sehr haben stressen lassen. Trotzdem sind wir aber auch noch einen Nachmittag in Pucon gewesen und haben unsere verspannten Glieder in einem Termalbad versorgt…

Leider war dann sämtliche Entspannung dahin, als uns Franz abends zum Busterminal bringen wollte, von wo wir den Nachtbus nach Santiago nehmen wollten. Irgendwo vor Pucon standen wir plötzlich im Stau und es tat sich nicht mehr sehr viel. Also hat Franz erst die Auskunft, dann das Büro der Busgesellschaft im Nachbarort und schließlich die Firma in Pucon erreicht, die uns dann einen Aufschub von 5 Minuten gegeben haben. Nachdem die erste tolle Abkürzung noch eine Sackgasse war, kamen wir dann letztendlich mit 6 Minuten Verspätung an und konnten den Bus gerade noch erreichen – diesmal mussten wir nicht zum zweiten Mal 50 Euro zahlen – welch ein Glück.




Abschließendes Grillen und schon geht es weiter nach Pucon:

Blick vom Grundstück auf das Wahrzeichen von Pucon, den Vulkan Villarica den ich aufgrund der heißen Temperaturen nicht besteigen konnte

Das schmucke Haus und die leckeren Abendessen

Santiago war dann nur kurze Zwischenstation und Kofferablageplatz bevor es weiter nach Valparaiso und Vina del Mar ging. Das besondere an Valparaiso ist, dass es keinen typischen kolonialen Schachbrettgrundriss gibt sondern dass man sich eigentlich überall verlaufen kann. Die Stadt streckt sich endlos lang am Meer, es gibt den zweitgrößten Hafen und die äußeren Stadtviertel liegen an den Berghängen. Damit diese leichter zu erreichen sind, gibt es 16 Aufzüge, die die unteren Viertel mit den oberen verbinden, für wenig Geld ein netter Spaß mit tollen Ausblicken. Außerdem haben wir in Valparaiso ein Haus von Pablo Neruda besichtigt, dem einzigen chilenischen Literaturnobelpreisträger. Das besondere an dem Haus ist, dass man von jeder Etage aus einen atemberaubenden Blick über die Bucht hat und man in jedem Raum Unmengen von Gegenständen findet, die der Dichter in der ganzen Welt gesammelt hat.


Das Haus von Pablo Neruda -
Wer kann das spanische Wort Bellavista übersetzen?

Von Valparaiso aus haben wir dann zwei Tagesausflüge nach Vina del Mar unternommen, diese Stadt schließt sich direkt an Valpo an und ist im Sommer der Urlaubsort aller Chilenen und Argentinier. Dementsprechend reiht sich ein Hotel und Apartment an das andere und die Strände waren völlig übervölkert. Der große Nachteil ist, dass der Pazifik anscheinend zu gefährlich ist, jedenfalls ist es an keinem Strand erlaubt, im Meer zu schwimmen. Somit stehen alle Badegäste immer nur am Wasser und lassen sich ein bisschen durch die Wellen bespritzen. Aber besser als gar nichts……


Betrachtet man die unteren beiden Bilder, muss man neidlos anerkennen, dass die Chilenen Talent haben, romantische Strände für die Allgemeinheit zu erschliessen.

Und weiter geht es Richtung Norden, es folgten drei Tage Zwischenstation in La Serena, einer der ältesten Städte Chiles mit insgesamt 29 Kirchen, einem Leuchtturm und einem tollen Badestrand. Was man aber von La Serena aus machen sollte ist ein Ausflug ins Valle Elqui. Eigentlich befindet sich die Stadt in einer ziemlich ungemütlichen Umgebung, viel Wüste und so gut wie kein Regen. Lediglich im Valle Elqui kann man aufgrund des Grundwassers das ganze Jahr Früchte (Weintrauben, Papaya etc.) und alle tolle Sachen anbauen. Aufgrund des besonderen Klimas können die Früchte teilweise bis zu dreimal im Jahr geerntet werden. Somit kommt beispielsweise der Pisco, ein Schnaps aus Trauben, aus diesem Tal. Wir haben im Verlaufe unserer Tour eine Piscodestillerie und verschiedene Obstfelder besichtigt, haben den Hauptort Vicuna besichtigt und das Geburtshaus von Gabriela Mistral besichtigt, die ist nun die einzige weibliche Literaturnobelpreisträgerin Chiles – wir bewegen uns auf literarischen Spuren. Ein weiteres Highlight wartete dann abends auf uns, da es nämlich beinahe nie regnet, gibt es in dieser Region einige der wichtigsten Observatorien weltweit. Also haben wir auch diesen Teil der Tour unternommen und sind gegen 23 Uhr Richtung Sternenwarte aufgebrochen. Wie es der Zufall so wollte und wovon wir natürlich gar keine Ahnung hatte war, dass es genau in dieser Nacht eine Mondfinsternis geben würde. Daher wurden wir dann wirklich mit atemberaubenden Einblicken in den Nachthimmel belohnt….
Steinbildnis von Gabriela Mistral in Vicuna, dem Hauptort des Valle Elqui
Unser Guide erklärt uns die Funktionsweise und die Arbeitsschritte zur Piscoherstellung

Essen in einem Solarrestaurant, aufgrund der starken Sonneneinstrahlung erhitzt sich das Essen von allein

Mondfinsternis, während wir in den Sternenhimmel guckten

Nach einem weiteren Tag relaxen in La Serena wartete dann die16-stündige Nachtfahrt bis San Pedro de Atacama auf uns, den Wüstenort im Norden Chiles. In dem 2000 Seelenort angekommen, wurden wir zunächst von der trockenen Hitze und der dünnen Höhenluft erschlagen, aus diesem Grund sind wir dann alles ganz ruhig angegangen und haben uns während des Tages nicht mehr als nötig bewegt. Netterweise finden die meisten angebotenen Touren auch entweder abends oder vormittags statt (Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang), so dass man von den sehr heißen Temperaturen verschont bleibt. Wir haben insgesamt drei Touren unternommen, ins Valle de la Luna und in die Salar de Atacama jeweils zum Sonnenuntergang und früh morgens zu den Geysiren del Tatio in 4300 Meter Höhe. Dazu wurden wir dann vorher schon extra gewarnt, dass es in der Nacht locker bis – 10 Grad kalt werden kann, schwer zu glauben wenn man sich tagsüber fast nicht bewegen kann aber ich habe mir schon ganz schön den Arsch abgefroren (ich habe mich halt einfach nicht ganz überzeugen lassen und nur ein paar Socken mitgenommen). Anne hingegen hatte sogar ihre Strümpfe als Handschuhe umfunktioniert. Welch ein Glück, dass wir zum Ende dieser Tour 1,5 Stunden in Thermalquellen entspannen konnte uns ich meine Körpertemperatur damit wieder normalisieren konnte.
Stadtimpressionen von San Pedro de Atacama und wir beide vor den Steinformationen
Im Valle de la Luna während des Sonnenuntergangs - leider waren wir nicht die einzigen, die dieses tolle Naturschauspiel bewundern wollten


Ausflug in den Salar de Atacama:


Geysire del Tatio:
Erst morgends frieren bei eisigen Tmeperaturen - und nachher wohlige Entspannung in den Thermen

Nach 4 Nächten in San Pedro hieß es dann schon wieder Abschied nehmen und wir sind wieder Richtung Süden gestartet, diesmal bis Antofagasta, wo wir die notwendigen 26 Busstunden unterbrochen haben, so dass wir noch 2 Nächte in Chiles größter nördlicher Stadt verbracht haben. Viel zu sehen gab es dort nicht, wir waren noch einmal am Strand, haben dort ein Felsentor besichtigt (das Wahrzeichen der Region) und sind durch die Stadt geschlendert. La Portada - Das Felsentor im Pazifik

Einige Stadtimpressionen von Antofagasta: Plaza, Hafen etc.




Nach zwei Tagen haben wir dann abends die 19 Stunden bis Santiago in Angriff gekommen, wo wir gestern angekommen sind. Nun ist alle Wäsche gewaschen, die Dollars in der Gürteltasche und die Koffer verschlossen und gleich werden wir uns auf zum Flughafen machen – in diesem Sinne - Letzte Grüße aus Südamerika.